#14 – Die Zukunft des Selfpublishers

Seit knapp fünf Jahren ist Selfpublishing (wieder) im Trend. Jeder kann ein Buch schreiben, klar. Aber heute kann es auch jeder mit wenig Aufwand auf den Buchmarkt werfen.

Die Zukunft des Selfpublishing-Marktes ist kaum voraussehbar. Man weiß ja nicht, was die Politiker und andere Schlaufüchse noch für Ideen haben, um z.B. das eBook als Buch weiterhin zu diskriminieren. Die "plötzliche" Mehrwertsteuererhöhung bei Amazon beispielsweise würden wir nicht als "Zufall" abstempeln wollen…

Kommen wir daher zum Selfpublisher, also zum Indie-Autor, der nicht nur Bücher schreibt, sondern sie auch selber vertreibt.

Und unserer Einschätzung nach sieht die Zukunft des Selfpublishers relativ bescheiden aus.

Hoffnung? Die gibt es natürlich auch!

Floskeln und Phrasen im Dschungel


Es wird laut geschrien, dass die Qualität der selber publizierten Bücher (vor allem eBooks) nicht hoch genug sei. Es mag sein, dass es viele schwarze Schafe gibt, aber darum muss man sie ja nicht gleich über einen Kamm scheren, oder? (Haha)

Aber was schreibe ich? Das ist ja schon ein, zwei Jährchen her. Wenn man sich heute die Bestsellerlisten anschaut, dann wird klar, dass Selfpublisher aktuell auf einem grünen Ast wandeln, der sich bis weit in den Buchhimmel erstreckt.

Das gilt natürlich nicht für die ewig-gestrige Spiegel-Bestsellerliste, die weiterhin nur Verlagstitel aufzählt!

Aber in den Online-Shops – dort, wo immer noch die meisten Bücher gekauft werden – sind die Selfpublisher längst ganz vorn dabei.

Und es ist auch nicht wahr, dass selber publizierte Bücher per se von schlechterer Qualität sind. Es ist nur so, dass selbst die schlechtesten Verlagstitel immer noch mit einem schier unglaublichen Kapital beworben werden. Und wer nicht wirbt, der stirbt. Oder wie war das?

Wie Selfpublisher überleben können


Sogar die Buchmessen wachen langsam auf und gewähren den zuvor geschmähten und verteufelten Selfpublishern ihre pseudo-elitären Tore. Die Leipziger Buchmesse hat es quasi als erste erkannt: Mit diesen komischen Selfpublishern lässt sich gut Geld verdienen.

Und die Buchmessen sind auch jene Events, die die Selfpublisher spätestens in ein, zwei, drei Jahren erobern werden.

Wieso? Weil sie sich in Gruppen organisieren und gemeinsame Sache machen. Teamwork unter Autoren? Eigentlich undenkbar, aber Neid und Missgunst wird langsam durch Futterneid abgelöst. Jeder will ein Stück vom großen Kuchen haben und dafür bringen viele Selfpublisher schon heute "noble Opfer".

Selfpublisher müssen ihre eigene Reputation durch hohe Qualität beschützen und untermauern. Sie müssen den Nörglern den Wind aus den Segeln nehmen. Nicht durch kindisches Verhalten, sondern mit einem guten Produkt.

Aber sie sind nicht bloß Produzenten, sondern auch Dienstleister. Irgendwie. Je professioneller und offizieller z.B. der Internetauftritt eines Selfpublishers aussieht, desto höher sind die Chancen, dass er von potenziellen Lesern ernst genommen wird.

Auch ein gutes Cover (= kostet viel Geld!) ist heute Pflicht. Ebenso ein Korrektorat und das gefürchtete Lektorat.

Und dann sind da noch die Leser, die im Zweifel gar nichts von den gravierenden Veränderungen am Buchmarkt mitbekommen. Und die Leser sind am Ende diejenigen, die die Bücher kaufen.

Wer sich mit seinen Lesern gut versteht, der kann eigentlich nicht mehr scheitern.

PS: Diese Selfpublisher werden untergehen


Wer allerdings glaubt, er könne weiterhin seine längst nicht mehr aktuelle "Hit or Miss" Technik anwenden, der irrt. Massenproduktionen, Copy+Paste, Ideenklau – das bringt nicht mehr viel. Außer schlechte Rezensionen bei Amazon und Co.

Sobald die Selfpublisher besser organisiert sind und ihre ursprüngliche Eitelkeit abgelegt haben, können sie aus dem Vollen schöpfen.

Diejenigen, die nicht verstehen, dass sie einem Verlagsautoren theoretisch in nichts nachstehen, denen ist nicht mehr zu helfen. Sie werden untergehen, wenn sie das Schreiben nicht ebenso ernst nehmen wie etablierte Autoren, die schon seit Jahren oder Jahrzehnten ihren Lebensunterhalt mit dem (passiven) Publizieren von Büchern verdienen.

Und mit ein bisschen Glück wird z.B. Amazon auch endlich etwas an ihrem Bewertungssystem ändern, so dass die Neider und Trolle keine Möglichkeit mehr haben, die Selfpublisher ungerechtfertigt zu diskreditieren…

Aber ich träume mal wieder!

Wie wäre es, wenn DU diesen Traum einfach lebst?

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